Als erster Verband weltweit hat der dänische Hundeverband elektronische Bewertungen
eingeführt, die unmittelbar nach dem Richterverdikt aus dem Internet abrufbar sind.
Bei der internationalen Hundeausstellung des dänischen Hundeverbands von letzter
Woche in Fredericia feierte ein neues IT-System Weltpremiere. Damit wanderte die
gute alte Schreibmaschine endgültig von der Arena ins Museum. Alle Bewertungen und
Auszeichnungen wurden in der Arena digital aufgezeichnet. Schon kurze Zeit später
konnten nicht nur die Mitglieder des dänischen Hundeverbands, sondern alle Interessierten
weltweit auf der Website
www.hundeweb.dk
die Ergebnisse einsehen.
Was lange währt, wird endlich gut
„Die Digitalisierung war seit Jahren überfällig“, kommentiert der Präsident des
dänischen Hundeverbands, Jørgen Hindse. Mit großer Zufriedenheit konnte er sich
davon überzeugen, dass die neue Technologie das gesamte Wochenende über hervorragend
funktionierte. Kleinere Fehler wurden dabei nach und nach korrigiert.
Um das System einzuführen, waren weit mehr als sechs Monate erforderlich. Die IT-Experten
des dänischen Hundeverbands trafen erstmals im Mai 2014 mit den Programmierern zusammen.
Bei der internationalen Hundeausstellung im November in Herning bestand das System
dann seine Feuerprobe. Inzwischen ist es ausgereift und wird bei allen künftigen
dänischen Hundeausstellungen zum Einsatz kommen, darunter auch die Ausstellungen
der dänischen Zuchtclubs.
Zusätzliche Sicherheit
Das System wurde in Fredericia mit Begeisterung aufgenommen. Die Mitarbeitenden
in der Arena sowie die Richter und die Aussteller zeigten sich begeistert. Selbst
die Sekretärinnen in der Arena, die die Ersetzung der Schreibmaschine durch einen
der 50 neuen Tablet-PCs des dänischen Hundeverbands skeptisch beurteilten, wurden
rasch bekehrt.
„Mit meinem IT-Hintergrund muss ich einfach begeistert sein. Das ist viel effizienter,
als an einem Tisch in Papier unterzugehen. Außerdem ist es viel entspannter, und
das ganze System ist in technischer Hinsicht wirklich sehr durchdacht. Als Richterin
kann ich der Sekretärin ganz entspannt über die Schulter schauen und beim Tippen
zusehen. Das kann insbesondere ausländischen Richtern infolge der Sprachbarriere
eine zusätzliche Sicherheit verschaffen. Denn bestimmte Wörter oder Ausdrücke können
beim Diktat leicht verloren gehen. Doch so lässt sich das leicht korrigieren. Ich
würde anderen Hundeverbänden empfehlen, das dänische System zu übernehmen“, bemerkte
hierzu die Allround-Richterin Janelle W. Robbins aus Australien. Sie nutzte das
Online-Bewertungssystem am Samstag und Sonntag, als sie bei der Ausstellung des
dänischen Hundeverbands unter anderem Retriever, Spaniels und Pudel bewertete.
Grenzenlose Begeisterung
„Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen beunruhigt war, als der dänische Hundeverband
bekannt gab, das ganze Wochenende ein brandneues Online-Bewertungssystem ohne jegliche
Ausweichmöglichkeit einzusetzen“, kommentiert Andrzej Stępiński aus Polen, der Rassen
in den FCI-Gruppen 1, 2, 5, 6, 8 und 9 bewertet.
„Doch meine Sorgen erwiesen sich als unbegründet. Alles verlief reibungslos und
ohne Pannen. Hunde lassen sich so viel schneller bewerten“, fügt er hinzu.
Der dänische Allround-Richter Ole Staunskjær, gleichzeitig Ehrenmitglied des dänischen
Hundeverbands, zählte bereits vor dem Wochenende zu den alten Hasen des neuen Bewertungssystems.
Er nutzte das System bereits zum vierten Mal und ist äußerst begeistert.
„Das System macht die Arbeit in der Arena viel einfacher. Endlich gehören die riesigen
Aktenstapel auf den Tischen der Vergangenheit an. Die Sekretärin in der Arena kann
viel schneller tippen, und Fehler lassen sich viel einfacher korrigieren. Ich kann
anderen Hundeverbänden wirklich nur empfehlen, das dänische System auszuprobieren“,
bemerkt er hierzu abschließend.